Legend of the Five Rings – Traue niemals einer Maske

Spielleiter: Paul Henßge

Mitspieler: Johannes, Hubertus

Löwensamurai

Im fernen Land Rokugan, Heimat der Samurai und der Götter, lebten einst zwei Krieger. Kitsu Kaito von den Löwen und Yoritomo Fudo von den Drachen. Sie ehrten ihre Eltern, die Götter und den Kaiser, sie studierten gewissenhaft und lernten den Weg des Bushido kennen. Dann wurden sie 14, erwachsen, heirateten und erfüllten weiter die Pflichten ihrer Familie und ihrem Klan gegenüber. Diese Pflichten führten die beiden Männer zum ersten Mal im Land des Klans der Krabbe zusammen. Dieser Klan wehrte Wesen der Verderbnis ab, doch manchmal fanden einzelne Kreaturen ihren Weg durch die Berge und in die weiten Lande Rokugan’s.

Das größtes Manko der anderen Klans war ihr fehlendes Wissen, um diese Kreaturen aufzuhalten. So entschlossen sich Löwe und Drache zwei ihrer vielversprechendsten jungen Bushi auszusenden, um zu lernen.

Empfangen von Hida Yamada fuhren sie den Fluß hinauf den Bergen entgegen. Er erzählte ihnen von der Verderbnis, ihren Fähigkeiten, wie man sie erkannte und bekämpfte. Dieses Wissen wurde bald darauf getestet, als ein junges Mädchen neben dem Schiff rannte, verschreckt und laut rufend. Ihre Familie war von etwas angegriffen worden. Es wurde beraten, was zu tun war. Auf der einen Seite Kitsu Kaito: „Es ist die Pflicht eines Samurai die Bonge zu schützen.“ Yoritomo Fudo auf der anderen: „Es ist unsere Pflicht die Mauer zu erreichen und über die Dunkelheit zu lernen. Über das große Übel zu lernen, statt jedem kleinen nachzurennen.“ Man einigte sich darauf, dass dies ein Zeichen der Götter sei, der erste Test gegen die Dunkelheit für die jungen Bushi.

Einen halben Tag zogen die beiden durch einen kargen Wald. Die Hütte der Familie aus Holzfällern stand einsam auf der leeren Lichtung. Niemand war da. Wie verabredet entfachten sie ein großes Feuer, um die Krabben informiert zu halten. Doch ehe es richtig brannte, kam die Familie zurück. Nur… sie war verderbt worden, jetzt nicht mehr als eine Gruppe von großen und kleinen bleichen Körper mit weiß maskierten Gesichtern. Die Krieger fochten mutig, doch kannten diese Wesen keinen Schmerz. Nur mit einer List konnten der Sieg davon getragen werden. Kämpfend zogen die Bushi sich in die Hütte zurück, sperrten die Verdorbenen dort ein und zündeten sie an.

Auf dem Weg zurück zum Boot schwiegen die Samurai. Auch auf dem Boot berichteten sie nur das Nötigste und fuhren den Rest des Weges ebenfalls schweigend dahin. Sie hatten niemanden retten können. Ihr Schweigen hielt an bis zu dem Tag, an dem sie an der Kaiumauer ankamen. Diese Mauer war gewaltig. So weit das Auge reichte, von einem Ende des Horizontes zum anderen und bis in die Wolkenspitze, so massiv, dass niemand sich vorstellen konnte, dass irgendetwas je darüber kam. Nun waren sie angekommen, am Anfang ihrer Reise…